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Wildnis in Nordrhein-Westfalen


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Von Wildnis profitieren

Warum profitiert die Natur in Wildniswäldern? Wo liegt der Unterschied zu Wirtschaftswäldern?

Mit flächigen Wildniswäldern geben wir der Natur einen wesentlichen Ausschnitt ihres Lebenszyklus zurück - nicht nur die Jahrhunderte währende Alters- und Zerfallsphase mit ihrem besonderen Artenreichtum, sondern auch die natürlichen Lebens- und Stoffkreisläufe. Beides sind Elemente, die in bewirtschafteten Wäldern nicht flächig, allenfalls punktuell ablaufen können.

Wo liegt das Defizit?

Mangelware sind im Wirtschaftswald die gesamte Alters- und Zerfallsphase und entsprechend Alt- und Totholz. Ein wesentlicher Teil des gesamten Lebenszyklus fehlt somit im Wirtschaftswald. Und gerade diese Phasen zeichnen sich durch eine besonders hohe Artenvielfalt aus.

      Wildnis © Foto: L.Ochat-Frankl

Wie profitiert die Natur von Wildniswäldern?

Die Wildniswälder Nordrhein-Westfalens sind ein besonders wichtiger Beitrag des Landes zum Erhalt der Biodiversität. Vornehmlich im Staatswald umgesetzt, wird dieser somit seiner Vorbildfunktion gerecht. Eine Schwerpunktaufgabe stellt dabei die Sicherung und Verbesserung der biologischen Vielfalt der ehemals großen Buchenwälder Mitteleuropas dar, für die hier eine besondere Verantwortung besteht. Dies ist ein entscheidender Schritt zur Erhaltung des Naturerbes in den europäischen Schutzgebieten nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) der Europäischen Union.

Gewinner bei der Einrichtung von Wildniswäldern sind langfristig die an die Alters- und Zerfallsphase gebundenen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten, z. B. die Vielzahl von Holz bewohnenden Käfern. Die sogenannten Urwald-Reliktarten (beispielsweise der Eremit) sind allesamt hochgradig gefährdet und befinden sich daher auf der "Roten Liste".

Wildkatze (Felis silvestris silvestris), © Foto: M. Woike  Eremit, Juchtenkäfer (Osmoderma eremita) © Foto: Uwe Lehmann, Großenhain  Fledermäuse profitieren von Wildnis